3 Fragen an Jasmin Schellong (3.11.2021, Hamburger Kunsthalle)
Gehst Du gerne in Ausstellungen?
Sehr gerne, ich bin eine Überzeugungstäterin. Ich gehe auch gerne in ungewöhnliche Museen, davon gibt es in Hamburg ja einige. Das Museum für Zusatzstoffe ist zum Beispiel sehr interessant. Am Sonntag habe ich mir das Museum am Rothenbaum angeguckt.
Wie und wo schreibst Du am liebsten?
Am liebsten habe ich mein altes Notebook vor mir. Aber ich kann überall und auf alles schreiben, auch auf Bierdeckel. Manchmal hat sich dann aber hinterher herausgestellt, dass ich meine Schrift nicht mehr wirklich lesen konnte. Ich habe auch schon im Bus mein Notebook herausgeholt, entweder weil man einen Geistesblitz hat, oder man will etwas, das man sieht, unbedingt festhalten, damit man es nicht vergisst.
Du hast jetzt bereits mehrere Schreiborte in Hamburg kennengelernt. Eine kurze Zwischenbilanz?
Jeder Ort ist auf seine Art toll und individuell. In Harburg der Hafen, in St. Pauli das Schmidt Theater, ganz toll war auch in Bergedorf das Shopping Center. Aber eigentlich waren die Orte alle prima.
Nachfrage: Was hat Literatur im Shopping Center zu suchen?
Ich finde, da muss sie auch hin. Ich hatte die Möglichkeit, in einem ehemaligen Tee-Kontor zu sitzen, das war schön, weil die Leute ihre Berührungsangst verloren haben. Manche fragten mich, ob ich aus dem, was sie mir erzählten, eine Geschichte machen könnte. Mit einer älteren Dame zusammen habe ich das auch gemacht. Ich finde, Literatur muss nah bei den Menschen sein, sie findet ja überall statt. Und ins Shopping Center muss schließlich jede und jeder einmal.
- die Fragen stellte Werner Irro, aus dem Wortinstitut
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